Schauen wir in die Nachrichten, ins Internet oder in eine Zeitung, bekommen wir spätestens seit 2008 das Gefühl, es könne kaum noch schlimmer kommen: Finanzkrise, Eurokrise, Wirtschaftskrise, sinkende Konjunktur. Dazu kommen Kriege in vielen Regionen der Welt, Extremismus, Flüchtlinge, politische Unwägbarkeiten, Naturkatastrophen und viele weitere Gründe, schwarz zu sehen. Unsere Nachrichten zeigen keine gute Gegenwart und verheißen erst recht keine positive Zukunft.
Doch stellen Sie sich einmal vor, alles wäre ganz anders. Stellen Sie sich vor, es gäbe Alternativen zum Untergang. Oder noch besser, es gäbe gar keinen Grund zum Schwarzsehen und der Untergang bliebe aus. Weil wir in einer Welt leben, die viel besser ist als wir glauben. Denn eines ist mir in vielen Gesprächen klar geworden: Es gibt einen Unterschied zwischen dem, wie wir die Welt wahrnehmen und wie die Welt tatsächlich ist. Unsere Medien liefern uns gerne Erregungszustände, lassen es aber an Fakten mangeln, diese zu entschärfen. Was stimmt ist, dass sich die Welt im Wandel befindet und immer komplexer wird. Und dass es uns immer unmöglicher wird, über alles den Überblick zu behalten. Tatsächlich werden wir uns in Zukunft damit abfinden müssen, immer nur einen Ausschnitt der Welt zu begreifen. Doch betrachten wir uns hin und wieder ganz bewusst weitere Ausschnitte aus unserer globalen Welt, dann gewinnen wir ganz neue und überraschende Einsichten.
Ich möchte Ihnen zum einen immer wieder mit ein paar Fakten zeigen, dass vieles gar nicht so schlimm ist, wie wir denken. Zum anderen werde ich Ihnen Beispiele vorstellen von Unternehmern und Unternehmen, die damit begonnen haben, ihrem Tun einen tieferen Sinn zu geben. Ich nenne sie »Sinnstifter«. Für mich sind Sie die Alternative zum viel beschworenen Untergang, denn sie gestalten bereits heute eine lebenswerte Zukunft. Zukunft zum Nachmachen. Die Welt wird dann besser, wenn wir sie besser machen.
Doch beginnen wir mit ein paar Zahlen, um unsere Welt ein wenig greifbarer zu machen. Stellen Sie sich vor, die Welt ist ein Dorf mit 1.000 Menschen*:
530 leben davon in einer Stadt
470 leben auf dem Land
381 haben Internetzugang
123 besitzen einen PKW
921 nutzen ein Handy
263 sind jünger als 14 Jahre
657 sind zwischen 15 und 64 Jahre
80 sind älter als 65 Jahre
145 leben von weniger als 1,25 Dollar am Tag
2 sind Flüchtlinge
Würden alle Menschen auf der Erde in Städten leben, kämen sie mit ca. 4% der Erdoberfläche aus. Ein Blick von oben bestätigt das: Die Astronauten der Internationalen Raumstation ISS fliegen 60 Prozent ihrer Zeit über Wasser, weitere 20 bis 30 Prozent über nahezu unbewohntes Gebiet. Studien belegen übrigens, dass der Energieverbrauch der Landbevölkerung im Verhältnis zur Stadtbevölkerung erheblich größer ist.
Sie sehen, es ist genügend Platz vorhanden auf unserer schönen Erde. Platz für landwirtschaftlich genutzte Flächen, Naturschutzgebiete, Wildnis und Erholungsgebiete. Die entscheidende Frage für die Zukunft wird nicht sein, wie viele Menschen auf der Erde leben werden, sondern wie wir die vorhandenen Ressourcen verantwortungsvoll und effizient einsetzen. Diese Fragen werde ich in einem der nächsten Blogbeiträge näher betrachten.
*Quelle: Studie Global View, Zukunftsinstitut